Donnerstag 24.8.
Was fällt dir ein zu den Galapagos Inseln?
=> Charles Darwin und ungewöhnliches Getier, richtig?
Die nächsten Tage werden wir uns auf Darwins Spuren bewegen. Doch hierher zu kommen ist zeitaufwendig ... und teuer. Wir greifen ständig zum Geldbeutel, um Scheine oder Münzen rauszuholen.
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wir marschieren übers Rollfeld |
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Eingang ins Terminal |
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bevor wir unsere Koffer bekommen, muss der Hund erstmal schnüffeln: Früchte, Saaten, Grünzeug |
Hier mal eine Auflistung pro Person in US $, was es kostet von unserem Airbnb in Guayaquil nach Isabela Island auf Galapagos zu kommen (ohne Flugticket).
- 3$ Taxi zum Flughafen in Guayaquil
- 20$ Einreisekarte nach Galapagos
- 100$ Galapagos Eintritt
- 5$ Flughafen Bus auf der Insel Baltra, Galapagos
- 1$ kleine Fähre zum übersetzen von Baltra nach Santa Cruz
- 5$ Bus zum Hafen
- 1$ Touristen Steuer Santa Cruz
- 1$ Wassertaxi Santa Cruz Island
- 35 $ Schnellboot Santa Cruz nach Isabela
- 1$ Wassertaxi Isabela Island
- 10$ Touristen Steuer Isabela Island
- 1$ Taxi zum Hotel
Der Flughafen liegt auf der Insel Baltra, die der Hauptinsel Santa Cruz vorgelagert ist. Nach dem Landen fährt ein Flughafenbus zur Fähranlegestelle, von wo man nach Santa Cruz übersetzt.
Als nächstes wird man in einen anderen Bus verfrachtet, der in 45 Minuten zum Hafen von Santa Cruz fährt. Dort warten wir 3 Stunden auf das Schnellboot zur Insel Isabela, das nur 2x am Tag fährt. Morgens früh um 7 Uhr und dann erst wieder um 15 Uhr. Man könnte sich die Zeit mit Essen gehen vertreiben, lassen wir aber mal lieber, denn wir beide sind bei Bootsfahrten immer sehr "fischfütterfreudig".
Endlich geht es um kurz vor 15 Uhr mit einem Wassertaxi zum Schnellboot. Also mit kleinem Boot zu etwas größerem Boot.
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warten aufs Einsteigen am Hafen von Santa Cruz |
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auf dem Wassertaxi, der rote Koffer rechts ist einer von unseren |
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Wassertaxi und dahinter das größere Nussschalen-Boot |
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siehst du meine Begeisterung? |
Auf der Fähre, die eigentlich ein Speedboot ist, verbringe ich die gefühlt schlimmsten 105 Minuten meines Lebens (stimmt nicht ganz, mit Martin hat man immer Abenteuer), aber Top 10 sicherlich. Ich hasse Wasser. Ich hasse es schnell mit einem Boot über die Wellen zu hüpfen und wieder die Welle runterzukrachen. Ich hasse es, wenn mir ständig der Magen bei jedem Sprung über die Welle nach oben hüpft. Nach 1:45 Std. kommen wir endlich in Isabela Island an, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen werden.
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Cargo Schiff für alles was auf den Inseln gebraucht und gegessen wird |
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erste Begrüßung durch Iguana und Seehund |
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das letzte Stück geht's mit dem Taxi weiter, das ein Pickup ist |
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endlich angekommen auf Isla Isabela |
Freitag 25.8.
Wenn du keine Lust auf eine Menge Bilder von Galapagos Tieren hast, dann scrolle nicht weiter ;-). Denn wir lassen hier mal hauptsächlich die Bilder sprechen.
Wie zu erwarten, gibt es auf den Galapagos Inseln eine Menge Getier. Wir machen uns am Vormittag auf eine Wanderung, die uns, vorbei an Leguanen und wunderschönen Strandbuchten, zu Riesen-Landschildkröten führt.
Unser Ziel ist die sogenannte Wall of Tears, die Wand der Tränen. Diese wurde in den 1950er Jahren von Strafgefangenen gebaut. Sie hatte keinen Sinn und Zweck, außer die Häftlinge zu schikanieren.
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ob die Schildkröte einen Platz in unserem Meditationsvideo bekommt? |
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Blick über die Wall of Tears |
Als wir nach etwa 4 Stunden zurück im Ort sind, sind wir von oben bis unten staubig und sandig. Die Belohnung mit einer frisch frittierten Empañada con Queso (typische Teigtasche mit Käse) ist genau das Richtige, um uns zu stärken.
Zeit zum Ausruhen bleibt keine, denn kurze Zeit später werden wir zum Nachmittagsausflug abgeholt. Wir fahren mit dem Boot die Torturea Runde. Zuerst sehen wir vom Boot aus Pinguine, die sich an den Klippen sonnen. Die Pinguine von Galapagos sind übrigens die zweitkleinsten der Welt, nur etwas größer als die aus Australien.
Dann wandern wir mit gezückter Kamera auf einer kleinen Lavainsel entlang, wo es gilt, die schönsten Fotos von Krebsen, White-Tips-Mini-Haien, sowie Iguanas zu schießen.
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je röter die Krebse sind, desto älter ... die kleinen schwarzen Krebse sind noch Kinder |
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schau genau: entdeckst du mehr als einen Iguana? |
Am Ende noch schnorcheln, aber von den Wasserschildkröten und Haien um uns herum, haben wir leider kein Beweismaterial, da wir keine Wasserkamera mit dabei haben.
Samstag 26.8.
Heute trennen sich unsere Wege. Martin geht schnorcheln in "Los Tuneles", ich gehe wandern im Vulkan Chico. Um 7:15 Uhr werden wir beide getrennt voneinander abgeholt.
Für mich geht's mit einer Gruppe 8 km in den Vulkan rein und den gleichen Weg wieder zurück. Im Tourbüro hatte man mir gesagt (oder ich hatte verstanden), dass die Tour 5km ist und ca. 1 Std. dauert. Nach 5,5 Std. sind wir endlich zurück ... leicht verschätzt also :) #plattfüsse
Und das sind Martin's Eindrücke von seinem Schnorchel-Ausflug nach Los Tuneles:
Die Überfahrt von 90 Minuten ist nicht ganz ohne. Nachdem wir beim obrigen Felsen nach 45 Minuten kurz angehalten haben, war es doch sehr schaukelig. Das Ende vom Lied war, das ich nochmal mein Frühstück zu Gesicht bekam und einen bessern Platz zum sitzen.
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Magen-Beruhigungssaft |
Eines der Highlights der Tour war das Tauchen mit Haien. Dabei schwimmt man durch einen offenen Kanal der sich durch gebildet hat. Der Kanal ist ca. 1.5m bis 2 Meter tief. Im unteren Teil stehen kleine Haie, da hier das Wasser wärmer ist als im Meer. Man selber schnorcheld über diese hinweg. Dabei soll man nicht zu viel Wirbel mit den Flossen verursachen. Leider hatte ich im letzten drittel des Kanals einen üblen Krampf in den Waden und musste erstmal gestreckt werden. Leider ein blöder Platz wenn unter sich Haie befinden, aber es ist nichts passiert.
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So schnorchelt man durch den Kanal |
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Am Boden "stehen" die Weißspitzen-Riffhaie (klein und ungefährlich für Menschen) |
Sonntag 27.8.
Um 4:40 Uhr klingelt der Wecker. Wir müssen um 5:10 Uhr mit dem Pickup-Taxi zum Hafen von Isla Isabela, damit wir um 6:00 Uhr das Schnellboot zurück nach Isla Santa Cruz bekommen. Ticketpreis 30 US$. Die Fahrt dauert diesmal 2:15 Std. anstatt 1:45 Std. wie bei der Hinfahrt. Wir haben starke Wellen und hüpfen fröhlich von Welle zu Welle. Ein Genuss für meinen Magen. Gut, dass der noch nichts drin hat.
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es ist noch stockdunkel als wir ins Boot steigen, doch die Sonne geht langsam auf |
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als wir losfahren zieht die Sonne schön heran |
In Santa Cruz können wir zum Glück recht schnell in unser Hostel einchecken und gehen dann erstmal Eggs Benedict und Waffeln frühstücken. Nach dem turbulenten Morgen schmeckt der Matcha Latte mit Mandelmilch umso besser.
Nach kurzem Erholen im Zimmer steht ein Besuch des Darwin Forschungsgeländes an. Wir lernen bei einer Führung, dass sich Charles Darwin im Alter von nur 22 Jahren von 1831 bis 1836 auf Reisen gemacht hat, um seltene Tiere auf Galapagos zu finden. Diese hat er mit nach England genommen und sie in den folgenden 20 Jahren klassifiziert. Daraus ist seine berühmte Evolutionstheorie und das Buch "The Origin of Species" entstanden.
Unsere Führung ist auf Spanisch, doch ich verstehe recht viel. Und Martin macht wieder den Trick mit google translate. Er lässt den Text des Führers über google translate Sprachaufnahme einfach übersetzen und kann ihn dann bequem am Handy ablesen.
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mein ehemaliger Bio-Lehrer wäre sicher stolz mich neben Darwin sitzen zu sehen |
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dieses Exemplar ist über 100 Jahre alt (hat auch ne Menge Falten) |
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der hier war mal echt und hatte den Namen Jorge |
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das war mal ein Wal |
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hier gibt es Schildkröten jeder Größe und jeden Alters |
Wir gehen auf dem Rückweg ein bisschen shoppen, schließlich braucht Martin ein neues langes dickeres Oberteil, da die nächsten Stationen auf unserer Reise etwas kälter sein werden.
Zum Abendessen treffen wir uns mit Nina und Guiseppe aus der Schweiz, die wir aus Izhcayluma kennen und die auch gerade in Santa Cruz sind. Wir verstehen uns gut, so dass es durchaus sein kann, dass wir in ein paar Wochen gemeinsam ein paar Tage die Salzseen in Bolivien unsicher machen werden.
Montag 28.8.
Flug von Galapagos nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador, mit 2 Millionen Einwohnern. Seit 1978 besitzt das historische Zentrum von Quito den Titel Weltkulturerbe, da es so viele alte erhaltene Kirchen und Bauten gibt. Außerdem ist Quito die Hauptstadt, die am nähesten zum Äquator liegt.
Quito sitzt auf einer Höhe von 2.850m und ist somit die zweithöchste Hauptstadt der Welt. Die Stadt ist umgeben von zahlreichen Vulkanen (z.T. noch aktiv) und riesigen Schluchten. Der Anflug auf Quito war definitiv der spektakulärste, den wir je hatten. Wenn der Pilot sich im Landeanflug verschätzt, dann landet man sehr schnell in einer der schmalen langezogenen Schluchten. Zum Glück ist unser Flugteam gut drauf und landet vorbildlich auf der Landebahn.
Unsere Übernachtung stellt sich als weniger spektakulär dar. Wir landen in einem Viertel, wo man sich selbst bei Tag nicht so recht wohl fühlt und bei Nacht schon gleich gar nicht. Das Gebäude fühlt sich kalt und schmuddelig an. Zwar ist das Personal sehr freundlich und kommt unserem Wunsch nach einem größeren Zimmer (das wir gebucht hatten, aber mit einem kleinen abgespeist werden sollten) nach. Ich bin ziemlich stinkig, fühle mich unwohl sowohl im Gebäude als auch im Viertel und die Vorstellung hier 3 Nächte inkl. 2 Arbeitstage zu verbringen macht mir schlechte Laune. Also buchen wir kurzerhand ab morgen eine neue Unterkunft in einem anderen Viertel.
Dienstag 29.8.
Arbeitstag für Kerstin.
Martin erkundet die Altstadt von Quito. Dort gibt es einige interessante Kirchen, v.a. die Basilika wo man den Turm besteigen kann. Einmal quer durch die Stadt weiter gibt es den Aussichtspunkt El Panecillo, der auf 3.016m Höhe ist. Es gibt dort 800 Stufen, die man rauflaufen kann, was Martin natürlich macht und den Puls nach oben treibt (die Gegend ist anscheinend beliebt für Touristen-Überfälle wie uns im nachhinein gesagt wurde, so früh sind sie aber wohl nicht wach ;-). Die Madonna Statue wurde 1975 aus 7.000 Aluminiumteilen erbaut und hat ihren Fuß auf einer Schlange stehen und hat Flügel wie ein Engel.
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Imposante Basilika - großer und hinterer kl. Turm sind besteigbar |
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Die Stufen zur Statue sind numeriert |
Mittags ziehen wir aus dem chiniesischen Haus des Ekels aus und um in eine sehr gemütliche neue Unterkunft, eine 'ArtVilla' (Haus mit Kunst und altem Dekozeugs). Dort fühlen wir uns sehr viel wohler. Freundliches Personal, nettes Ambiente, schöne Terrasse mit Ausblick. Doch auch in unserer neuen Unterkunft sind die Fenster und Türen mit Metallgittern geschmückt, so wie die meisten Häuser hier. Gibt wohl gute Gründe dafür.
Auf Empfehlung von Weltfrau Alex, die ich morgen kennenlernen werde, lassen wir uns zum Sonnenuntergang ins Cafe Mosaico fahren. Von dort hat man einen traumhaften Blick über Quito und die umliegenden Berge.
Mittwoch 30.8.
Arbeitstag für Kerstin. Am späten Nachmittag treffe ich mich mit Weltfrau Alex und ihrem 3-jährigen Sohn etwas außerhalb von Quito auf dem Spielplatz. Es ist immer wieder spannend Leute zu treffen, die wir nicht kennen und die gleich Gemeinsamkeiten mit uns haben. Alex hat 10 Jahre im Silicon Valley gelebt und zwar zur gleichen Zeit wie wir. Und seit 16 Jahren ist sie nun in Quito.
Martin dagegen muss früh los. Für ihn steht ein Tagesausflug zum Berg Cotopaxi an. Der ist der zweithöchste Berg von Ecuador und zweit höchster aktiver Vulkan der Welt mit 5.897m. Der Ausflug geht aber nur auf 4.800m in das Cotopaxi Base Camp.
Der eigentlich Aufstieg ist nur 1 Stunde vom Parkplatz, wo unsere Gruppe aus US, DE und einem Italiener abgesetzt werden. Die Luft ist doch recht dünn, wenn man so schnell auf so hohe Höhe kommt, aber zum Glück komme ich damit gut klar. Wir haben tolles Wetter - es ist sehr sonning mit einer fantastischen Aussicht. Zum Gipfel kann man derzeit nicht, da der Vulkan leichte Aktivitäten hat.
Abends sehen und hören wir von unserer Hotel-Terrasse mehrere Feuerbälle und Explosionen in nicht so weiter Entfernung, sie müssten in der nächsten Straße sein. Die Sicherheitslage ist in Ecuador seit einiger Zeit angespannt, da sich verschiedene Drogenkartelle aus Mexico, Kolumbien und Albanien Kämpfe liefern, unter denen die Bevölkerung sehr leidet. Aufgrund des harten Durchgreifens des Militärs und der Polizei enige Tage zuvor und einer Umräumaktion in einem der Gefängnisse, wurden wir Zeuge der Explosion einer Autobombe, die als Warnung gedacht war. Wenn wir in dem Moment nicht so geschockt gewesen wären, hätten wir als Augenzeugen Videos oder Fotos von der Explosion aufnehmen können. Von unserer Terrasse aus hatten wir einen sehr guten direkten Blick auf das Geschehen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da nach 7 Uhr Abends eh kaum noch jemand auf der Straße ist.
Donnerstag 31.8.
Kurzer Stopp auf dem Weg zum Flughafen: wir halten für eine Stunde am Äquator. Also genau an der Grenze der Nordhalbkugel und Südhalbkugel. Nur dort soll man ein rohes Ei auf einem Nagel balancieren können ohne dass es umfällt. Bei mir klappt es aufs erste Mal (Naturtalent halt ;-). Martin hat etwas zu tun das Ei zum Stehen zu bringen, aber nach ein paar Versuchen schafft auch er es. Wir springen über die gelbe Linie vom Norden der Welt in den Süden.
5 Dinge, die uns in Ecuador aufgefallen sind:
- Wau Wau: wenn dich nachts kläffende Hunde vor deinem Fenster stören, dann benötigst du an vielen Orten in Ecuador etwas Baldrian. Denn wauwau wird besonders dann gerne aktiv, wenn du schlafen möchtest.
- Türe zu nach 18 Uhr. In Quito werden mit Einsetzen der Dunkelheit die Gehsteige hochgeklappt. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Stadt dann ausgestorben ist.
- Salz? Nicht vorhanden im traditionellen Essen. Daher schmeckt alles ziemlich neutral. Es stehen auch nie Salz- oder Pfefferstreuer auf dem Tisch.
- Galapagos ist sicherlich ein Highlight für jeden Ecuador Besucher. Dennoch sollte man nicht die Vielfalt an Tieren erwarten, die man im Biologie-Unterricht gelernt hat. Zwar haben sich hier viele Arten verändert und weiterentwickelt, doch wer eine bunte, quirlige Tierwelt erwartet, wird in anderen Ländern eher fündig.
- Erstaunlicherweise kann man an einigen Orten das Leitungswasser trinken. Sehr geschmackvoll in Izhcayluma und Cuenca.
- Türe zu nach 18 Uhr. In Quito werden mit Einsetzen der Dunkelheit die Gehsteige hochgeklappt. Es ist wirklich erstaunlich, wie die Stadt dann ausgestorben ist.
- Salz? Nicht vorhanden im traditionellen Essen. Daher schmeckt alles ziemlich neutral. Es stehen auch nie Salz- oder Pfefferstreuer auf dem Tisch.
- Galapagos ist sicherlich ein Highlight für jeden Ecuador Besucher. Dennoch sollte man nicht die Vielfalt an Tieren erwarten, die man im Biologie-Unterricht gelernt hat. Zwar haben sich hier viele Arten verändert und weiterentwickelt, doch wer eine bunte, quirlige Tierwelt erwartet, wird in anderen Ländern eher fündig.
- Erstaunlicherweise kann man an einigen Orten das Leitungswasser trinken. Sehr geschmackvoll in Izhcayluma und Cuenca.
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