Der
Flug von NZ nach Dubai war uns zu lange in einem Rutsch. Daher gab es
einen Zwischenstopp in Kuala Lumpur. Warum KL? Weil‘s halbwegs auf der
Strecke liegt und wir noch nie in Malaysia waren. Also sogar noch einen
Länderpunkt gesammelt :).
Von Auckland ging es mit 7 Std
Aufenthalt in Sydney mit einem Nachtflug nach KL. Morgens um 4.30 Uhr
Touchdown in Manila. Zum Glück durften wir sofort in unser Airbnb
einchecken. Das Bett hat sich so gefreut uns zu sehen.




Doch
ewig faulenzen ist mit Martin nicht, von daher sind wir nach einigen
Stunden Rast, einem netten Frühstück mit anderen Airbnb Gästen gegen
11.30 schon wieder aufgebrochen, um die nahe Umgebung zu erkunden. Nach 2
Wochen Melbourne und Camper will mal die Dreckwäsche in den Waschsalon.
Auch das gehört zum langen reisen dazu.
Martin hab ich
kurzerhand als Wäschebeauftragten zurück gelassen und bin nebenan in den
Salon gegangen. Einmal Schnipp Schnapp, bisschen Wolle am Kopf muss weg
für die Hitze. Denn heiss ist es. Mann oh Mann. Nix mehr gewohnt nach 4
Wochen in der Kälte.
Malaysia hat hohe Luftfeuchtigkeit und
Klimaanlagen wie anderswo sind nicht die Normalität. Also läuft die Soße
nicht nur im Freien. dass wir beide einen großen Satz Icebreaker
Garderobe im Koffer haben. Die kommt jetzt passend.
Nachts hat
man das Gefühl man liegt gebadet, aber nicht abgetrocknet im Bett.
Fenster auf steht außer Frage. Wir wollen schließlich nicht mit Moskitos
kuscheln. Und Klimaanlage oder Ventilator anmachen ist etwas
„gefährlich“. Wir gehören zum Typ Mensch, die sich dabei gerne gleich
mal einen Schnupfen holt.


Am
nächsten Morgen fahren wir mit dem Grab-Taxi (sowas wie Uber) in die
Innenstadt. Der Recherche-Chef hat auf der heutigen Agenda Chinatown,
einen botanischen Garten, Schokoladen Manufaktur, Petronas Towers … und
was auch immer ihm sonst noch so einfällt unterwegs.
Wir haben
Glück in Chinatown. Als wir ankommen beginnt uns zu Ehren, oder so
denken wir, ein Dragon Spektakel. Eine chinesische Variante vom
Trachtenumzug am Oktoberfest. Sogar die Musik hört sich ähnlich an wie
auf einem bayrischen Volksfest.
Im Schokiladen probieren wir
uns durch mehrere leckere Sorten durch. Sogar Durian, die Stinkefrucht,
wird getestet. Aber mit dunkler Schokolade schmeckt sogar die recht gut
genießbar.
Auf dem Weg zu den Petronas Towers überkommt uns
der kleine Hunger und wir landen kurzerhand in einem lokalen
Essensetablissement. Kein Restaurant, kein Buffet, irgendwas dazwischen
... aber definitiv lokale Küche und super günstig. Überhaupt ist KL
extrem gut erschwinglich. Nach den teuren australischen Preisen kommt
einem jedes andere Land wie ein Billigland vor.
Die Petronas
Towers und ihre Wasserspiele erinnern uns an eine Vorgängerversion des
Burj Khalifa. Wir sind sicher, dass die Architekten des Burj sich hier
Ideen geholt haben. Es ist einiges los in der Stadt, da Wochenende und
Eid Holidays in den muslimischen Ländern. Dementsprechend viele Besucher
muss man beim bummeln umschiffen und schauen, dass man nicht in eine
Gruppe hineinstolpert beim Versuch einen schönen Schnappschuss nach oben
an die Petronas Towers zu erhaschen.
Nach einem kurzen
Nickerchen am Nachmittag zuhause für Martin und einem Personal Training
Termin für mich, geht es am Abend nochmal Richtung Chinatown. Wenn du
ein Buch kaufen möchtest und in der Stadt bist, dann können wir dir den
wahrscheinlich ungewöhnlichsten Buchladen, den REX KL, in Asien
empfehlen. Er ist so verschachtelt, dass man dort wunderbar Verstecken spielen kann.








Zum Abendessen lassen wir uns durch Chinatown treiben und bleiben dann
in einem Straßenlokal, wo viele andere Menschen auch sitzen. Immer ein
gutes Zeichen, wenn im Restaurant was los ist. Wir bestellen BBQ Spieße
und irgendwas mit Aubergine, das sich als chiliverseuchtes superscharfes
Gemüse rausstellt ... aber trotzdem lecker. Doch wo ist der
Feuerlöscher für mich?


Martin hat einen Bäcker entdeckt, der sowas wie deutsche Brötchen
anbietet. Das muss probiert werden. Sind zwar nicht kross, aber bei der
hohen Luftfeuchtigkeit kann man das auch nicht erwarten.
Bis Mittags arbeiten wir, denn es gibt einige Dinge zu erledigen.
Dann steht der Besuch der Batu Caves, etwas außerhalb der Stadt an, die
uns wärmstens ans Herz gelegt wurden. Wir verpassen knapp die S-Bahn,
nehmen kurzerhand ein Grab Taxi. Für den Rückweg nutzen wir öffentliche
Verkehrsmittel, die sich interessanterweise teurer als Taxi rausstellen.
Die Batu Caves sind ein Hindu Tempel mitten in einem Berg.
Sie gehören zu den beliebtesten und heiligsten Hindu Tempeln außerhalb
von Indien. Man hat auch sonst das Gefühl man ist eher in Indien als in
Malaysia. KL ist recht sauber. Die Tempelgegend eher nicht. Vom Fußboden
würde man dort nicht essen wollen. Schon gar nicht wegen der hunderten
(oder noch mehr) nervigen Tauben. Die aber geliebt und heilig sind, wie
uns unsere Airbnb Hostdame später erzählt. Und deshalb gefüttert werden.
Es gibt mehrere Grotten. Eine davon ist Ramayana Cave, das
Lord Rama gewidmet und die Geschichte seines ungewöhnlichen Lebens
erzählt. Rama ist einer der wichtigsten Hindu Götter, der wohl zu
Lebzeiten ein sehr spannendes Dasein gehabt haben muss. Es gibt Bücher
darüber, die ich unbedingt auf meine Leseliste setzen muss.
Das auffälligste an der Grottengegend ist die riesige goldene Statue des
Gottes Murugan. Um sie von oben zu betrachten, muss man 272 bunt
angemalte Stufen hochsteigen. Zuerst habe ich mich geweigert bei 35
Grad, Mittagshitze und 70% Luftfeuchtigkeit ein Treppentraining zu
absolvieren. Doch was hilft‘s, wenn man mit einem Kraxler unterwegs ist.
Also doch einen Schal kaufen, um meine nackten Beine artig zu bedecken
und hoch geht‘s. Hat sich natürlich gelohnt, denn oben ist der richtig
spektakuläre Teil der Grotten zu sehen.




Mit der Bahn geht es
zurück in die Stadt. Wir laufen durch die quirlige Innenstadtgegend zu
einem von Martins kuriosen Internet-Funden. Manchmal frage ich mich
echt, wo er nach solchen ungewöhnlichen Dingen sucht. Es gibt eine
Rooftop Bar, die auf einem Helipad Landeplatz errichtet wurde. Von dort
kann man wunderbar den Blick über die Stadt schweifen lassen.
Am Abend sind wir für eine Food Tour am Night Food Market verabredet.
Über Airbnb haben wir diese spontan gebucht. Wir probieren uns mit
unserem Guide durch Malaysische und Indische Küche durch. Falls du
wissen magst, was es alles zu probieren gab, hier ist die Liste von
unserem Guide:
- 1st stop: Penang char kuey teow (Penang fried flat rice noodles), baby kailan with garlic
- 2nd stop: Nasi lemak (coconut milk infused rice), kangkung belacan (morning glory/water spinach in shrimp paste), chicken satay with peanut sauce
- 3rd stop: Mee goreng mamak (Indian Muslim fried noodles), roti bom (sweet bread)
- 4th stop: Apam balik (crispy crepe-like pastry)
An unserem letzten Tag in KL lassen wir es ruhig angehen.
- Wir drehen ein TRX Video im Garten unseres Airbnb.
- Martin geht joggen.
- Wir arbeiten ein paar Stunden.
- Kerstin lässt sich einmal rundum erneuern: Physiotherapie, Gesichtsbehandlung, Pedicure, Manicure, Yin Yoga Kursstunde.
Im Nachhinein war die Gesichtsbehandlung keine gute Idee. Hab einen
elendigen Ausschlag im Gesicht und ein dickes Auge, an dem ich einige
Tage meine helle Freude habe.
5 Dinge, die uns in Kuala Lumpur aufgefallen sind:
- Öffentliche Verkehrsmittel scheinen teurer zu sein als ein Taxi. Ungewöhnlich …
- Man fühlt sich wohl und sicher in der Stadt. Alleine rumlaufen bei Nacht: Kein Problem. Zumindest nicht in Bangsar, wo unser Airbnb liegt
- Klimaanlage? Was ist das? Trotz Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit ist unser Airbnb eine Sauna. Hab noch nie so geschwitzt nachts. Und tagsüber konnte man wählen zwischen „einen Zug bekommen weil man in der Nähe des Ventilators sitzt“ oder einfach weiter schwitzen.
- Das Chinatown in KL ist wirklich noch ein Chinatown. Nicht so vertouristet wie in anderen Städten. Hier kommen Chinesen und andere Nationaliten zusammen, um die zahlreichen Essenseinflüsse zu genießen und Traditionen wie Drachenumzüge zu feiern.
- KL scheint ein Hub in SEAsia zu sein, der, wie Dubai in Middle East, eine Menge Menschen aus umliegenden Ländern anzieht auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen und mehr Einkommen. Dementsprechend findet man hier eine Menge internationale Küche undkann sich herrlich rund um den Globus schlemmen.
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