Donnerstag 31.8.
Lima und Quito: ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wir fühlen uns sofort wohl hier in Lima. Wenn man gerade aus Quito kommt und in der Nacht davor ein Anschlag in Sichtweite war, dann ist das auch nicht schwer ;)
Lima hieß ursprünglich "Stadt der Könige" und liegt am Pazifik, ist aber auch auf Wüste gebaut. Mit seinen 10 Millionen Einwohnern ist Lima die größte Stadt von Peru und das kulturelle und finanzielle Zentrum des Landes. Etwa 1/3 der peruanischen Bevölkerung lebt heutzutage im Umkreis von Lima. Die Jahreszeiten sind genau umgedreht wie in Deutschland. Juni bis September ist Winter / Dezember bis April ist Sommer. Doch auch im Winter kann man bei angenehmen 18-22 Grad tagsüber in T-Shirt (Martin) rumlaufen. Nachts geht die Temperatur bis auf etwa 16 Grad runter.
Unser Taxi fährt am Meer vorbei. Wir sehen zahlreiche Tennis-Fußball-sonstige Sportplätze, die in der Dämmerung von vielen Kindern und Sportgruppen genutzt werden. Außerdem beobachten wir Surfer im welligen Wasser und Radfahrer, welche die Radstrecke entlang des Strandes nutzen. Ein sehr schöner und angenehmer Ausblick vom Auto aus.
Wir übernachten diesmal im Selina, einem co-working und co-living Space im Stadtteil Miraflores, einer etwas gehobeneren Gegend mit sehr westlichem Ambiente.
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Rezeption im Selina
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unser Badezimmer hat 'Auswüchse"
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Stadtteil Miraflores
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typische Straße in Miraflores
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Wie immer in einer neuen Stadt geht unser erster Weg zum Sim-Karten kaufen. Am Flughafen gab es leider keinen Laden, daher müssen wir uns am Abend in langer Schlange in unserem Stadtviertel anstellen. Man wird per Namen an der Anzeigetafel aufgerufen zum Schalter zu gehen.
Freitag 1.9.
Nachdem wir ein paar Stunden gearbeitet haben, machen wir uns am Nachmittag auf den Weg in die Innenstadt von Lima. Wir haben eine Free Walking Tour gebucht. Doch zuvor schauen wir uns alleine noch die Kirche San Francisco an, die für ihre Katakomben bekannt ist.
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sehr schöner Teil der Kirche mit Holzschnitzereien
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Bücherei im Klostergebäude mit wertvollen, aber zerfallenden Büchern aus dem 17. Jh.
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in solchen offenen Gräbern liegen eine Menge Gebeine in den Katakomben
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irgendwie verrückt hier durchzulaufen für ne halbe Stunde, hier liegen eine MENGE Knochen
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Nach dem Kirchengesuch geht direkt unsere Stadtführung los. Ich bin am verhungern, denn Mittagessen war ausgefallen. Diese süße Stange mit Schokolade innen drin, die wie ein Krapfen schmeckt, ist meine Rettung.
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Plaza Mayor de Lima
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Plaza Mayor de Lima |
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Kirchen gibt es hier eine Menge
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traditionelle Balkone mit Holz
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Blick auf ein ärmeres Viertel
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Kerzenladen in der Straße einer großen Kirche
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an dieser Kirche schreiben die Besucher ihre Wünsche auf und werfen den Umschlag in den Brunnen
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Touri-Souvenirstraße, ich würde total gerne ein großes Stoff-Alpaca kaufen
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traditioneller Touri-Laden mit Alpaca-Produkten
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es gibt eine Menge Fahrradstrecken in Lima, plus eine Menge Fußgänger
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gibt keine Metro hier, alle Bushaltestellen sind normalerweise voll gestopft
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Samstag 2.9.
Der Tag beginnt mit Arbeiten am Vormittag. Martin muss die Aktivitäten und Übernachtungen der nächsten Zeit recherchieren. Für mich steht das Schreiben eines Blogartikels an, sowie der Newsletter der kommenden Woche.
Nach einer 30-minütigen schönen Rückenmassage bin ich fit für Martins nächste Sightseeing Tour. Wir laufen ins Larcomar, ein besonderes Shopping Center, das den Ruf hat eines der schönsten von Südamerika zu sein, da es spektakulär gelegen ist. Direkt am Wasser schauen wir einen Moment den Surfern zu.
Wie der Zufall es will laufen wir den Amis aus New Orleans im Larcomar über den Weg, mit denen Martin in Quito gewandert ist. Bei einer Stadt mit 9 Millionen Einwohnern ist es erstaunlich, dass man sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort befindet.
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toller Ausblick von Larcomar
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Larcomar liegt oben am Hang mit wunderbarem Blick aufs Meer
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unten verläuft die Straße, die wir vor 2 Tagen mit dem Taxi vom Flughafen aus zurückgelegt haben
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Weiter geht's zu Fuß nach Barranco, ebenfalls einem der besseren Stadtteile. Hier findet man eine moderne Universität, schicke Villen und einladende Cafés und Restaurants.
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von Larcomar nach Barranco geht es durch einen Park ...
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... und dann entlang der hochgemauerten Küstenstraße
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schöne moderne Architektur in Barranco
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doch auch ne Kirche mit kaputtem Dach und ner Menge Vögel gibt es hier
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Bio- und Organic Markt in Barranco
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nettes Cafe zum Erholen mitten in Barranco
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Wir sind richtig begeistert von Lima mit seinen schönen modernen Stadtvierteln, in denen man gut flanieren kann. Es gibt nicht so die spektakulären Sehenswürdigkeiten wie anderswo. Dafür punktet die Stadt mit liebenswerten Straßen, nettem Flair und einem Gefühl von Sicherheit. Was nach dem Eindruck von Quito sicher auch daran liegt, dass zu jeder Tag- und Nachtzeit eine Menge Locals auf den Straßen unterwegs sind, im Park Picnic machen oder sich im Freien mit Freunden treffen und gemütlich zusammen sitzen.
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im Kennedy Park in Miraflores gibt es Unmengen an Katzen, die abends gefüttert werden
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Sonntag 3.9.
Weiter geht's nach Cusco.
In einer guten Stunde ist man mit Latam Airlines (chilenische Fluglinie) von Lima nach Cusco geflogen.
An einem neuen Flughafen zu landen ist immer wieder spannend. Wie kommt man am besten vom Terminal zur Unterkunft? In manchen Städten gibt es ein gutes schnelles Metrosystem (Dubai), anderswo kann man mit den öffentlichen Taxis fahren (Medellín). Wieder woanders wird empfohlen lieber via Grab-Taxi (Kuala Lumpur) oder Uber einen Fahrer zu bestellen. Bisweilen kann man zum Hotel auch laufen (Auckland). Manchmal muss man sich ein Ticket für ein Taxi noch innerhalb des Kofferbereichs kaufen (Lima). Und manchmal wird man auch von der Unterkunft direkt abgeholt (Cusco).
Unsere AirBnb Unterkunft ist über einen tollen Innenhof in der Altstadt zugänglich und hat alles was wir brauchen. Wir werden mit dem Nationalgetränk Pisco Sour begrüßt ;)
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erster Stopp: Supermarkt (man kann alles abpacken lassen)
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Am späten Nachmittag schlendern wir dann über Sonntagsmarkt. Die mehrheitlich Einheimischen kommen jeden Sonntag zusammen, um sich durch Vorführungen unterhalten zu lassen. Und es gibt auch viel zu Essen. Martin probiert die lokale Spezialität CUI / Meerschweinchen (schmeckt etwas wie Hase).
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Tanzvorführung |
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hier gibt es gebratene Meerschweinchen (sind größer als die bei uns)
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Montag 4.9.
Wir sind gespannt, ob unser für heute spontan geplanter Ausflug auch klappt. Denn die Person bei der wir gebucht haben, scheint etwas unzuverlässig zu sein. Doch wir werden pünktlich abgeholt und fahren mit 5 anderen Personen im Kleinbus plus Führer raus aus Cusco.
Cusco ist extrem hügelig, so dass sich unser Bus ganz schön den Berg hochwindet. Aber wir haben eine tolle Aussicht auf die Stadt. Cusco ist eine Stadt mit lauter alten Backsteinbauten und engen Strassen, die in einer Art gebaut sind, wie wir sie noch nie irgendwo anders gesehen haben.
Erster Stopp auf unserer Tour: eine kleine Manufaktur für Alpaca Kleidung.
Wir bekommen erklärt wie die Wolle gesponnen, gefärbt und dann verarbeitet wird.
Zweiter Stopp: das eigentliche Ziel des Ausflugs - Moray
Mit seinen trichterförmigen Terrassen is Moray eine bekannte Inka Ruine. Eine Vermutung ist, dass diese genutzt wurden, um Pflanzen in verschienen Mikro-Klimazonen (je Terrassenstufen) zu analysieren, da die Temperaturuntschiede von den 30m tiefen Trichter wohl bis zu 15 Grad betragen können. Scheint aber ein sehr grosser Aufwand zu sein, für solche Untersuchungen.
Dritter Stopp: Salz-Abbau
Unser letzter Stopp führt in ein Tal, in dem eine sehr salzhaltige Quelle entspringt. Es gibt kein Salz im Gestein, sondern nur das Wasser im Bach führt das Salz. Es wird in verschiedene Becken geführt und die Sonne lässt das Wassser verdampfen. Jedes Becken gehört einer Familie, die sich um die Salzgewinnung kümmert. Insgesamt gibt es wohl um die 6.000 Becken. Erstaunlich, nur ca. 5-10% des Wassers wird für die Salzgewinning abgezweigt.
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Das ist das salzige Quellwasser, eher ein Rinnsal
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so viele unterschiedliche Salzbecken
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nach einigen Tagen in der Sonne wird das Salz abgeschöpft
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Dienstag 5.9.
Heute hält uns beide der Laptop gefangen.
Martin recherchiert und organisiert unsere nächsten Wochen und Monate, wann wir wo sein wollen. Es ist nicht zu unterschätzen, wieviel Zeit dafür benötigt wird, um herauszufinden wo man hin möchte, zu welchem Zeitpunkt und wie kommt man da eigentlich hin von da wo man vorher ist. Wenn man das dann geklärt hat, dann ist die Frage wo übernachten und da machen es meine Vorgaben dann auch nicht leichter für Martin: Wlan das stark genug für mich für Zoom Calls ist, ausreichend Platz, dass ich meine Matte ausrollen kann und meine Damen mich vom Laptop aus dann auch ausreichend sehen können (und nicht nur meinen Kopf). Nett soll die Unterkunft sein, gute Lage, zentrumsnah, gute Bewertungen, gerne eine Küche ...
Abends waren wir dann noch bei einem schicken und sehr leckeren veganen Lokal essen.
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es macht Spaß nachts die Gassen zu erkunden
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tolles veganes Lokal mit Garten
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veganer Grillteller
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Mittwoch 6.9.
Auch heute wird erstmal den ganzen Tag gearbeitet, inkl. Pilates Weiterbildung am Nachmittag für Kerstin.
Danach belohnen wir uns mit einer wohlverdienten heißen Schokolade.
Donnerstag 7.9.
Spannend ist was anderes ... denn auch heute arbeiten wir erstmal. Allerdings diesmal bei Starbucks in der Stadtmitte. Das hat den Vorteil, dass wir unseren Eltern via Zoom-Call die Innenstadt von Cusco zeigen können.
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