Sonntag 8.10.
Wir kommen pünktlich um 15 Uhr in Uyuni am Busbahnhof an. Ab Donnerstag beginnt dann hier eines der Highlights unserer Südamerika Reise.
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manche Busse transportieren ganze Haus- oder Verkaufsstände
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Eigentlich ist Uyuni mit seinen 30,000 Einwohnern auf 3.700m ein recht tristes, etwas langweiliges Städtchen. Uyuni dient in erster Linie als Tor für Touristen, die die größten Salzebenen der Welt, die nahegelegene Uyuni-Salzebene, besuchen. Jedes Jahr empfängt die Stadt etwa 60.000 Besucher aus der ganzen Welt.
Die Stadt fungiert auch als Tor für den Handel und Verkehr, der von und nach Chile nach und aus Bolivien gelangt, und in der Innenstadt gibt es eine Zoll- und Einwanderungsstation. Die Landwirtschaft in der Region beschränkt sich im Allgemeinen auf Quinoa, Lamas und Schafe.
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so schaut es überall in der Stadt aus ... grau ... sandig ... Backsteinhäuser
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eine der wenigen Straßen, die überhaupt was Grünes hat
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was mir an Bolivien generell gar nicht gefällt, ist der Müll, der überall rumliegt
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man sieht viele Jeeps wie diese, die sich fertig machen für Touren in die Salzwüste
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Schon am ersten Tag entdecken wir zwei fantastische Restaurants, die wir nie in dieser Einöde vermuten würden. Im Scherz habe ich zu Martin gesagt, er soll mal ein veganes Lokal herzaubern, und schon gab es eines direkt neben unserem Hostal.
Am Abend entdecken wir per Zufall noch ein fantastisches Restaurant, über das wir ohne google maps nie gestolpert wären. Wir wollen nur ein Dessert, doch normalerweise gibt es hier 5-Gänge exklusives Menü mit regionalen Spezialitäten.
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wenn ich gewusst hätte, dass wir wo feines landen, hätte ich mal was Gescheites angezogen
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Montag 9.10.
Wir erkunden ein paar Stunden lang Uyuni, auch wenn es nicht wahnsinnig viel zu erkunden gibt. Die Innenstadt und Attraktivitäten im Ort sind limitiert. Nachdem ich schon seit Cusco vor ein paar Wochen unbedingt einen 100% Alpaca-Pulli haben möchte, ist nun meine letzte Chance. Denn in Kürze sind wir in Chile und da gibt es sowas sicher nicht mehr. Es gibt genau einen kleinen Laden, der reines Alpaca verkauft, dort schlage ich zu und kaufe einen hübschen roten Poncho.
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im Restaurant bestellen wir oft einen Liter frischen Saft zum Teilen
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Shopping :)
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Zum Nachmittag gehen wir auf Erkundung, um ein Plätzchen zu finden, wo wir ein TRX-Video drehen können. Normalerweise machen wir das entweder im Hotelzimmer oder es gibt irgendwo im Grünen einen Baum. Aber hier ist weder noch und ich muss dringend was drehen.
Zuerst laufen wir 25 Minuten Richtung Flughafen bis ans äußerste Ende der Stadt, wo es keine Häuser mehr gibt. Dort finden wir einen Betonstamm, der mal ein Haus werden sollte. Das wäre also eine Möglichkeit.
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kurz vor dem Flughafen
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Zum Sonnenuntergang lassen wir uns mit dem Taxi 10 Minuten außerhalb Uyuni fahren. Dort gibt es ganz alte verfallene Züge und Martin hat die Idee, das das eine super Kulisse für ein Video sein könnte.
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hier könnten wir uns ein TRX-Video vorstellen
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findest du Martin im Bild?
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die Giraffe ist aus Metallschrott gebaut #modernekunst
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Dienstag 10.10.
Zum Sonnenuntergang nehmen wir wieder ein Taxi zu den verlassenen Zügen. Diesmal haben wir die Kameras im Gepäck und wir schaffen es tatsächlich dort ein TRX-Video zu drehen.
Auf dem Rückweg müssen wir uns schicken, dass wir zurück in der Stadt sind, bevor es total dunkel ist. Es ist nicht gefährlich hier, aber es gibt eine Menge streunende Hunde. Und auch wenn die alle brav erscheinen, weiß man nie.
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Nachts ploppen überall solche Essensstände aus dem Boden, wo die Einheimischen essen
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Mittwoch 11.10.
Martin hat mal wieder einen flauen Magen, entweder von gestern Ravioli Bolognese oder Eis am Stiel. Aber zum Glück nicht so schlimm wie vor einigen Wochen in La Paz.
Den Vormittag verbringen wir beide am Laptop bzw. auf der Matte.
Nachmittags holen wir unsere Wäsche von der Wäscherei ab, kaufen Wasser und Kekse für die nächsten Tage ein und packen um. Ich muss umpacken, so dass wir die nächsten Tage nur einen unserer Koffer öffnen und der andere bis Samstag geschlossen bleibt.
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tolles Angebot am Markt, findet nur leider seltenst seinen Weg auf den Teller
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Abends gehen wir ein letztes mal ins vegetarische Llama Cafe, in dem wir mittlerweile Stammkunden sind (3x Essen, 1x Cafe holen).
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letzte Besprechung mit Nina und Giuseppe im Llama Cafe
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Donnerstag 12.10.
Auf zu den Salzseen! Ab heute startet unsere Tour Richtung Salar de Uyuni und Atacama Desert. Eines der Highlights auf unserer Südamerika Reise, auf das wir uns sehr gefreut haben.
Leider beginnt der Tag etwas anders als geplant. Martin geht es über Nacht schlechter. Er bevölkert mal wieder die Kloschüssel. Beste Voraussetzungen also für eine Tagestour in der Wüste:( Mit mehreren Immodium und einem Wunderdrink unserer bolivianischen Hotel-Küchenfee, kann er aber starten.
Um 10 Uhr werden wir per Taxi abgeholt mit Sack und Pack und zum Treffpunkt gefahren. Wir sind 15 Reisende in unserer Gruppe aus UK, Irland, Frankreich, Brasilien, Niederlande, plus unsere Freunde Nina und Giuseppe aus der Schweiz.
Wir werden auf drei Toyota Landrover aufgeteilt, je 5 Personen. Bei uns im Auto sitzen Bas, ein junger Grundschul-Sportlehrer aus den Niederlande und die Schweizer. Das Gepäck wuchten wir oben aufs Dach. Dann geht‘s los.
Erster Stopp: der Zugfriedhof knapp außerhalb von Uyuni, den wir bereits gut kennen. Leichter Unterschied allerdings heute in den Bildern. Gut, dass wir bereits coole Fotos ohne Menschen haben, so können wir ganz entspannt dem Trubel zusehen.
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unsere Gruppe
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so viele Jeeps heute, vor ein paar Tagen am Nachmittag war hier nix los
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Weiter geht‘s ...
Wir halten im Ort Colchani, an dem Salz gewonnen wird. Außerdem gibt's hier ne Menge touristische Sachen zu kaufen. Ich unterstütze die Einnahmen und bereichere unseren Koffer um eine reine Alpaca-Kuscheldecke für unser zukünftiges Sofa plus 3 kleine Päckchen Salz als Weihnachtsgeschenke.
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ein Salzstein
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Mitten im Nirgendwo werden wir aus dem Jeep geschmissen und auf Fahrräder umgepackt. Wir radeln etwa 3 km über die Salzwüste bis wir zu unserem Mittagessen Treffpunkt gelangen.
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auf solche Löcher muss man unterwegs aufpassen, manchmal sind die mitten auf der Piste
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In der Zwischenzeit haben unsere 3 Führer bereits unser Mittagspicnic vorbereitet. Es gibt fantastisches Essen und traumhafte Ausblicke mit dazu. Martin macht Bananendiät, aber bisher hat er gut durchgehalten.
Genau hier ist 2015 die Rallye Dakar durchgegangen, daher gibt es auch ein Monument als Erinnerung. Außerdem gibt es ein mysteriöses Gebäude ganz aus Salz, das heutzutage als Toilettenhäuschen dient. Es wurde ursprünglich als Hotel erbaut, allerdings ohne Genehmigung. Da es nicht erlaubt ist, innerhalb der Salar de Uyuni etwas Festes zu bauen, wurde das Gebäude kurzerhand als Museum deklariert und beherbergt nun u.a. die Toiletten für die mittagessenden Besucher.
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Mittagessen in Sicht
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leider gibt's keine Flagge der NL für Bas (im grünen T-Shirt)
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Toilettenhäuschen im Hintergrund = Salzmuseum | ich stehe vor dem Monument für die Rallye Dakar
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Nach dem Lunch kommt der Hauptpunkt der Tour, warum alle fasziniert sind von Salar de Uyuni: verrückte Fotos.
So funktioniert das mit den Fotos:
- Kamera nah am Boden am Salz.
- Person 1 oder Willy der Dino nah am Foto.
- Person 2 weit weg vom Foto.
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vorbereiten des Fotoshoots
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José sucht den perfekten Platz für Willy den Dino
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Noch ist der Tag nicht vorbei. Nächster Stopp: die Insel "Isla Incahuasi" mit ihren ungewöhnlichen Kakteen. Wir laufen bis zum höchsten Punkt der Insel, da man von hier einen super Blick über die Kakteen und die Salzwüste hat.
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"Willy" darf in der Mittelkosole mitfahren :)
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Vorletzter Stopp: wir wollen ein Gruppenbild auf der Insel Phi Phi in einer Höhle machen.
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unser Ausblick die letzten Stunden
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im Hintergrund sieht man den Eingang zur Höhe, da kraxeln wir gleich rein
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Dann machen wir uns auf ein ungestörtes Plätzchen zu finden, um den Sonnenuntergang bei einem Gläschen Rotwein zu beobachten. Es wird von Minute zu Minute frostiger, so dass wir schnell ein paar mehr Schichten anlegen.
Als die Sonne komplett weg ist, ist es bereits 19 Uhr. Jetzt noch 40 Minuten fahren, dann kommen wir am Hotel an. Heute Nacht schlafen wir komfortabel in einem richtigen Salzhotel, also ein Hotel, das aus Salz erbaut wurde.
Martin macht auch beim Abendessen Bananendiät, aber er hat den Tag super durchgehalten.
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alles aus Salzsteinen und Salz gebaut
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unser Fernseher besteht aus 3 Lamas :)
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Freitag 13.10.
Sonnenaufgang ist angenehmerweise recht spät, um 6 Uhr. Nach dem Frühstück verladen wir das Gepäck wieder aufs Autodach und los geht Tag 2.
Die Natur wird von Minute zu Minute rauher, wir sind nun mehr in der Wüste-Wüste und nicht mehr in der Salzwüste.
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ein seltener Anblick: es wächst tatsächlich mal was hier in der Gegend
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der andere Jeep hat einen Platten, kommt hier öfters vor bei den Fahruntergründen
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manche Leute sind extremer unterwegs als wir
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Als Nächstes stoppen wir auf 4.200 Meter Höhe am Ausblick zum Vulkan Ollague.
Man beachte das Schild am ersten Bild: kein wildpiseln, weder für Jungs noch Mädels ;) Auf Toilette gehen kostet hier überall 5 Bolivianos, also 70 cents und dafür bekommt man aber saubere Toiletten und ein kleines Päckchen mit Klopapier.
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Ausblick auf den Vulkan
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überall gibt es diese wucherartigen Gewächse, die sich über einen Stein drüber bilden
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Lamawurst lassen wir mal aus, soll aber sehr lecker sein
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die Gruppe italien. 60-jährige tanzt und singt und hat mehr Spaß-Energie als wir
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Die
"Laguna Cañapa" ist der erste Stopp, an dem wir Flamingos sehen .. und
zwar eine Menge. Es gibt 3 unterschiedliche Arten von Flamingos in der
Gegend. Diese halten sich in den reichhaltigen Gewässern der Salares auf
im Sommer, bevor sie in den Wintermonaten weiterziehen Richtung
Brasilien und Mexiko.
Aufgrund des Planktonreichtums in den Seen der Gegend kommen hier drei der sechs
Flamingoarten der Welt vor. Hier gibt es die größte Population des
unglaublich seltenen James-Flamingos. Erstaunlicherweise galt der
James-Flamingo sogar als ausgestorben, bis 1956 eine kleine Population
wiederentdeckt wurde. Obwohl es ihn hier in Hülle und Fülle gibt, bleibt
er eine ständig bedrohte Art und wird immer noch als gefährdet
eingestuft. Die anderen beiden Flamingoarten, denen man hier begegnen
kann, sind der chilenische und der Andenflamingo.




Wir fahren weiter und werden an der nächsten Lagune aus dem Jeep geworfen, um erneut am Wasser entlangzulaufen. Während wir nochmal Flamingos (und ein paar Lamas in der Ferne) ansehen, bereiten unsere Guides das Mittagessen zu. Alles was wir essen müssen sie mittransportieren. Denn hier sind wir weit entfernt von irgendwelchen Einkaufsmöglichkeiten. Ein ganz schön logistischer Aufwand.
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Mittagessen Häuschen in Sicht
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man trifft immer wieder auf andere Jeeps mit Touristen, ganz schön was los überall
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Nach dem Lunch geht es weiter zur atemberaubenden "Laguna Colorada" (Rote Lagune), die neben den Salzebenen Salar de Uyuni als „unglaublichstes Naturwunder Boliviens“ eingestuft wird. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum, wenn man ihre Schönheit, Besonderheit und spektakuläre Umgebung betrachtet. Das Wasser des Sees ist nur einen Meter tief und schwankt prächtig zwischen tiefem Blau und dunklem Rot. Obwohl im Volksmund behauptet wird, das Wasser sei das Blut der Götter, wird die blutrote Farbe tatsächlich durch rote Sedimente und Algen im Wasser verursacht.
Eine der größten Attraktionen der Laguna Colorada ist die Beobachtung der Flamingoschwärme, die sich hier niederlassen. Unser Mitfahrer Bas meint, dass er bald eine Flamingo Überdosis für heute hat ;)
Und wieder zurück ins Auto. Heute fahren wir über 240 km über Schotterpisten, Wege mit tiefen Furchen, Sandstraßen und einiges mehr. Wir werden also gut durchgeschaukelt.
Jeder darf mal DJ spielen und für's Bordprogramm sorgen, damit die Fahrt nicht ganz so monoton ist. Wir hören niederländische Schlager, bolivianische Flötenmusik, ich steuere Mark Forster bei und aus der Schweiz gibt's internationale Pop-Musik (da es angeblich keine gescheite typisch schweizer Musik gibt).
Die nächsten Fotos sind von einem wahren Meister des Überlebens in der Wüste: dem Southern Viscacha. Dieses seltsame Tier, das wie eine Kreuzung zwischen einer riesigen Ratte und einem Kaninchen aussieht, ernährt sich von Gräsern, Moosen und Flechten, die auf den Steinen wachsen.
Da es in der Wüste kein Wasser gibt, können Viscachas ausschließlich mit dem in ihrer Nahrung enthaltenen Wasser überleben. Gut getarnt in ihrer Umgebung, ruhig auf den Felsen sitzend, sind sie zunächst vielleicht schwer zu finden, aber es ist ein lohnender Anblick: Niedlich und entspannt wirken sie seltsam vertraut und seltsam exotisch.
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findest du 2 Viscachas?
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Und noch ein Stopp ... heute steigen wir ständig aus und ein ... Die Siloli-Wüste bietet einen starken Kontrast zu den riesigen weißen Salzebenen. Hier, am Eingang des Eduardo Avaroa Andean Fauna National Reserve, findet man verrückte Felsformationen in allen möglichen Formen und Größen. Die herausragende Figur aus Vulkangestein ist der Arbol de Piedra, was „Steinbaum“ bedeutet.
Der Arbol de Piedra ist nach seinem einzigartigen Aussehen benannt, das einer surrealistischen Vision eines Baumes ähnelt. Er ist 5 Meter hoch und wurde über Millionen von Jahren durch Winderosion geformt. Die Basis des Baumes besteht überwiegend aus Quarz, der empfindlich auf Erosion durch starke Winde in der Gegend reagiert. Die Winde tragen hier Sandstein und Salz mit sich, was die Erosionswirkung auf das Gestein verstärkt. Der obere Teil des Arbol de Piedra besteht aus Eisen, das den Wind stärker abwehrt, was dem Arbol de Piedra seine große Pilzform verleiht.
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ich muss aufpassen, dass ich nicht wegfliege
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finde den Martin ...
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und nochmal ... Martin suchen
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Letzter Stopp für heute: "Sol de Mañana" (spanisch für Morgensonne) ist ein geothermisches Gebiet, das sich über 10 km² erstreckt. Diese wunderschöne, jenseitige Landschaft ist gesäumt von Geysiren, sprudelnden Schlammtöpfen und dem deutlichen Geruch von Schwefel. Das unglaubliche Spektakel erstreckt sich über 10 km² und liegt auf einer Höhe von 4.900 Metern, dem höchsten Punkt der Tour.
Sol de Mañana ist ein Wüstengebiet, das von vulkanischer Aktivität geprägt ist und einen starken, aber faszinierenden Kontrast zu den benachbarten Salinen bietet. Dank des in der Gegend vorhandenen geothermischen Potenzials wurde auch eine mögliche Nutzung als Stromquelle untersucht. Diese Energie gilt als sauber und erneuerbar, und ihre Nutzung hat dazu beitragen, unzählige Menschen in Bolivien mit Strom zu versorgen, wodurch diese Gegend sowohl schön als auch zu einer lebenswichtigen Energiequelle wird.
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es stinkt ekelhaft nach verfaulten Eiern
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mein Kompass am Handy bestätigt die Höhe
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Nach den Geysieren heißt es ein letztes Mal ins Auto einsteigen und in 40 Minuten zur heutigen Unterkunft fahren.
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vorbei geht's an der Geothermie-Anlage, die von den Geysieren gespeist wird
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Unsere heutige Übernachtung ist ganz einfach. Wir haben Schlafsäcke von unserem Touranbieter mitgebracht und dicke Decken, aber es gibt keine Duschen, keine saubere Bettwäsche, kein Klopapier und die Toiletten sind 3 Toiletten auf 25 Leute (oder so in etwa). Wir teilen ein 4-er Zimmer mit Nina und Giuseppe.
Die meisten aus unserer Gruppe gehen nach dem Abendessen noch in eine heiße Thermalquelle zum Baden, doch wir bleiben zurück. Die Luft ist eisekalt und wir haben etwas Angst uns eine Erkältung zu holen. Ich habe seit ein paar Stunden starkes Kopfweh und Martin ist eh noch nicht fit genug für solch eine Kreislaufanstrengung.
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es gibt Gemüsesuppe und Spaghetti mit Soße
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unser Zimmer: das Bett links oben am Fenster ist meines
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Sonntag 14.10.
Wir haben alle eine furchtbar anstrengende Nacht hinter uns, keiner in unserem Zimmer hat gescheit geschlafen. Ich hatte schon seit der Ankunft gestern Abend Kopfweh und das ging auch mit 2 Tabletten nicht weg und pocht wie blöd auf der linken Kopfseite. Außerdem hasse ich Schlafsäcke. Da steckt man immer fest in so einem dünen Schlauch drin und kann seine Beine nicht bewegen, zumindest nicht, wenn man so schläft wie ich, gerne in Bauchlage in der "Spiderman Position".
Dementsprechend kein Auge zugetan und am Morgen bin ich mehr als zerknittert. Kein Wunder, dass unser komplettes Zimmer um 6 Uhr beim Sonnenaufgang am See steht, wir konnten ja eh nicht schlafen.
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so schauen die Thermalquellen am Morgen aus ... ein mutiger Mensch badet gerade
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Nach einem einfachen Frühstück, bei dem ich mit Mühe und Not einen Pancake runterbekomme, geht es um 7.15 Uhr los. Wir machen noch 2 Fotostopps bei eisiger Temperatur, die erst so langsam durch die heranschreitende Sonne aufgewärmt wird.
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die sogenannte Salvator Dali Wüste
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Weiter geht's zur "Laguna Verde". Der Name Laguna Verde bedeutet „grüner See“ nach der smaragdgrünen Farbe des Wassers. Mineralsuspensionen aus Arsen, Magnesium, Karbonat und Kalzium gelangen aus dem Untergrund ins Wasser und verleihen dem See seine wundervolle und einzigartige Farbe.
Die Farbe des Sees variiert von Türkis bis zu dunklem Smaragd, je nachdem, wie stark die Sedimente am Grund des Sees vom Wind beeinflusst werden. Im Gegensatz zur Laguna Colorada gibt es hier keine Flamingos, da der See mit giftigem Arsen gefüllt ist, aber die leblose, jenseitige Landschaft sorgt für unglaubliche Fotos. Normalerweise. Bei uns ist das Wasser allerdings weniger grün, sondern eher blau-grau.
Danach wird unsere Gruppe neu auf die Jeeps verteilt. Sieben von uns fahren weiter zur chilenischen Grenze. Der Rest fährt zurück nach Uyuni. Für uns geht es nach Chile.
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warten auf den Ausreisestempel aus Bolivien
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5 Dinge, die uns in Bolivien aufgefallen sind:
- Bolivien ist sch... hoch. Man ist ständig über 4.000 Meter und hat dementsprechend eine Menge Schnappatmung.
- Auch wenn Bolivien eines der ärmeren Länder von Südamerika ist, haben wir das nicht so stark wahrgenommen. In den Städten findet man z.B. leichter veganes Essen als beispielsweise in Paraguay.
- Bolivien wird als Reiseland vollkommen unterschätzt. Seine Nachbarn Peru und Chile sind da schon viel touristischer ausgebaut. Es gibt so wunderbare Natur, traumhafte Städte, die von viel mehr Touristen besucht werden sollten.
- Nach Bolivien sollte man nur mit einer FFP2 Maske reisen. Nicht wegen Covid, sondern wegen Staub. Leider haben unsere Masken ihren Weg aus dem Koffer nie in den Rucksack gefunden, so dass unsere Lungen bestimmt eine 2 mm Staubschicht bekommen haben.
- "Pachamama", also Mutter Erde wird hier (wie in Peru auch) groß geschrieben. Allerdings nur, wenn ein Guide darüber erzählt und Pachamama hochpreist. In der Realität schaut das anders aus. Wir haben kaum ein anderes Land auf der Welt gesehen, das so viel Plastikkram und Müll am Straßenrand liegen hat. Da könnte die Bevölkerung noch lernen, wie sie mehr für das Wohl von Pachamama tun kann.
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